Ich freue mich auf einen ganz besonderen Vortrag.  Auf ein äußerst spannendes Thema, präsentiert von einer Frau, die wirklich etwas zu sagen hat. Ihre Bücher habe ich geradezu verschlungen. Ja, mit ihren Inhalten, ihrer Stimme verändert und bewegt sie viel. 

Die Lichter gehen aus, die Scheinwerfer gehen an. Die Vortragende beginnt mit ihren einzigartigen Ausführungen.

Da passiert es: Ich spüre, wie sich in mir ein innerer Widerstand aufbaut… Der Stimmklang der Vortragenden ist…irgendwie unangenehm… Ja, das drückt es am ehesten aus: unangenehm. Zu hoch, zu gepresst. Er passt so gar nicht zu ihr.

Meine Konzentration auf das Eigentliche ist in Gefahr. Hat es mit meiner Profession zu tun, dass ich mich von der Stimme dieser so herausragenden Persönlichkeit derart ablenken lasse??

„Konzentriere dich“, sage ich mir, „es geht hier nicht um die Stimme, konzentriere dich doch einfach auf den Inhalt!“ Leichter gesagt als getan…

Schließlich gelingt es mir nach langem Hin- und Her in meinen Gedanken, meinen inneren Widerstand aufzulösen. Und ich gewöhne mich allmählich an den Stimmklang der Vortragenden.

Im Anschluss des Vortrages lässt mich meine Sitznachbarin wissen, dass ich nicht die Einzige war, der es so erging….

Grund genug für mich, dir heute Tipps zu geben, wie du deine Stimme verändern kannst. Ich möchte dir zeigen, wie du das Optimum aus deiner Stimme herausholen kannst, damit deine Stimme angenehm, interessant und souverän klingt. So ist sichergestellt, dass deine Zuhörer von Beginn an ganz bei dir und deinen wertvollen Inhalten sind, anstatt sich von deinem Stimmklang ablenken zu lassen.

Vielleicht bist du dir gar nicht sicher, wie es um deine Stimme steht und ob du etwas an deiner Stimme verändern solltest?


Hier ein paar typische Klangmuster, die für eine nähere Auseinandersetzung mit deiner Stimme sprechen:

  • Deine Stimme klingt zu hoch
  • Deine Stimme klingt piepsig oder schrill
  • Deine Stimme klingt gepresst oder gequetscht
  • Deine Stimme klingt zu tief beziehungsweise unnatürlich nach unten gedrückt
  • Deine Stimme klingt luftig bzw. kraftlos und leise
  • Deine Stimme klingt durchwegs laut und durchdringend
  • Deine Stimme klingt eintönig bzw. monoton

In all diesen Fällen kann es wahre Wunder bewirken, wenn du deiner Stimme einmal eingehender Aufmerksamkeit schenkst. Du machst damit dir und deinen Zuhörern ein wunderbares Geschenk, wenn deine Stimme auf einmal besser klingt. 


Ist der Klang meiner Stimme nicht angeboren? Kann ich denn überhaupt meine Stimme verändern?

In der Tat wurde jeder mit einer anderen Stimme geboren. Kein Stimminstrument gleicht dem anderen. Der eine hat etwa längere Stimmlippen, der andere kürzere. Je kürzer und dünner die Stimmlippen sind, desto öfter schwingen sie pro Sekunde und desto höher klingt die Stimme – und umgekehrt.
Zudem beeinflussen auch die Resonanzräume, welche sich oberhalb der Stimmlippen befinden und bei jedem Menschen anders beschaffen sind, den Klang unserer Stimme.

Jeder Mensch hat also seinen ganz eigenen Stimmklang und es ist nicht möglich, die grundlegende Klangfarbe deiner Stimme zu ändern. Das ist biologisch vorgegeben. 

Tatsache ist jedoch, dass sich viele Menschen im  Laufe ihres Lebens durch Stress, Verspannungen oder andere Einflüsse mehr und mehr von ihrem ursprünglichen Stimmklang entfernt haben. Dies bringt fast immer ein muskuläres Ungleichgewicht mit sich, welches sich auch in unserer Stimme bemerkbar machen kann. Denn unsere Stimmlippen können niemals isoliert betrachtet werden. Jegliches ganzkörperliche Muskelungleichgewicht kann sich auch negativ auf die Schwingung unserer Stimmlippen sowie die Ausbreitung der Resonanz auswirken und somit unseren Stimmklang beeinträchtigen.

Umgekehrt haben wir auf der anderen Seite die Möglichkeit, den Klang  zum Positiven zu verändern.  Indem wir etwa dafür sorgen, dass wir beim Sprechen entspannter sind, wird sich das automatisch auch auf die Stimmlippen und somit auf unseren Stimmklang auswirken. Diese können dann ebenso “entspannter” und ungehinderter schwingen, die Resonanz kann sich besser ausbreiten und unsere Stimme wird automatisch ein wenig tiefer bzw. befreiter  klingen.

Du kannst also deinen grundlegenden Stimmklang, den du von Geburt an hast, nicht ändern. Es könnte aber sehr gut sein, dass du dich – so wie viele andere – durch diverse Faktoren von deiner ursprünglichen Klangqualität entfernt hast.

Es lohnt sich also auf alle Fälle, sich mit seiner Stimme näher zu beschäftigen. Denn es sind oft Kleinigkeiten, die wir wissen und umsetzen müssen, um unseren ursprünglichen Stimmklang wiederzufinden und die unserer Stimme eine ganz neue Klangqualität verleihen.

Die gute Nachricht lautet also: niemand muss sich mit einer Stimme, an der er keinen Gefallen findet, zufrieden geben: Stimme ist trainierbar, Stimme ist veränderbar!

 

Kommen wir nun zu den Tipps, die deine Stimme verbessern und verändern können:


#1 MACH DICH LOCKER – VON KOPF BIS FUSS

Wie bereits erwähnt, kannst du deine Stimme nie isoliert von deinem Körper betrachten.
Bist du manchmal verspannt? Ziehst du deine Schultern nach oben? Oder hast du eine lässige oder lasche Haltung? All das kann sich in deiner Stimme negativ bemerkbar machen.

Achte daher zum einen auf eine aufrechte, zum anderen auf eine lockere Haltung.

Basis jeder guten Haltung sind unsere Füße. Diese beachten und spüren wir meist kaum und schenken ihnen viel zu wenig Aufmerksamkeit.

Ja, es ist kaum zu glauben: unsere Füße können uns dabei helfen, dass unsere Stimme besser klingt!


1. Die Hallo-Füße-Übung

  • Nimm deine Füße ganz bewusst wahr: schnapp dir dazu einen Tennisball und lege ihn im Stehen unter deinen rechten Fuß. Dann rolle ihn langsam am Boden hin- und her. Spüre dabei bewusst die Ferse, den Mittelfuß (die Wölbung) und den Ballen. Lenke deine ganze Aufmerksamkeit auf deinen rechten Fuß und versuche die Teile deines Fußes bei dieser “Fußmassage” gut zu spüren.
  • Stehe dann wieder mit beiden Füßen auf dem Boden und spüre nach: wie fühlt sich dein rechter Fuß im Vergleich zum linken Fuß an? Spürst du ihn jetzt eventuell intensiver bzw. ist der Kontakt zum Boden nun anders wahrnehmbar?
  • Rolle dann ebenso den Tennisball mit dem linken Fuß hin und her und spüre anschließend, wie sich der Kontakt zum Boden anfühlt.
  • Spüre anschließend, wie sich nun beide Füße anfühlen. Kannst du den Kontakt zum Boden jetzt besser wahrnehmen?

Eine gute Verbindung zu den Füßen zu haben ist essentiell für eine aufrechte Haltung und somit auch für eine bessere Stimme. Es hilft uns auch, uns standhafter und sogleich selbstbewusster zu fühlen.

Versuche auch im Alltag, beim Sprechen, deine Füße bzw. den Boden unter deinen Füßen, zu spüren. Dieses “in die Füße/TIEFER nach unten spüren” wird sich sogleich in deinem Stimmklang bemerkbar machen: höchstwahrscheinlich erreichst du mit diesem “nach unten denken/spüren”, dass deine Stimme sofort ein wenig  angenehmer und tiefer klingt.

Ja, alleine dieser kleine “Trick” kann bewirken, dass deine Stimme anders  klingt. Zudem wird dir dieses bewusste Hineinspüren in deine Füße bzw. deinen Körper helfen, bei dir zu bleiben und kann somit auch beim Ordnen deiner Gedanken hilfreich sein;-).


2. Die Streck-dich-zur-Decke-Übung: 

Dehne, strecke und räkele dich genüsslich! Strecke dabei deine Arme soweit du kannst nach oben und räkele dich. Noch effektiver ist es, wenn du dabei herzhaft gähnst.


3. Die Schüttele-dich-aus-Übung

Schüttele im Stehen deine Arme und Beine aus. Mache dies mehrmals hintereinander. Du kannst dir vorstellen, dass du dich gerade furchtbar angestrengt hast und nun schüttelst du im Wechsel die Arme und Beine aus.

 

Nachdem du nun deinen Körper locker gemacht hast, widmen wir uns deiner optimalen Körperhaltung. Diese lässt sich am besten mit Hilfe der “Farnblattübung” finden:


4. Die Farnblattübung

  • Stelle dich dazu ungefähr hüftbreit hin. Dann beuge deinen Oberkörper samt Kopf nach vorne und lass den Oberkörper sowie Kopf und Arme hängen. Du lässt also nacheinander jene Körperteile locker. Es ist ungefähr so, als wären bei einer Marionette die Fäden durchgeschnitten worden. Deine Knie solltest du ebenfalls locker lassen. Spüre wie alle Körperteile locker nach unten hängen.
  • Und nun kommen wir zur Aufrichtungsphase:
    Richte dich jetzt Wirbel für Wirbel wieder auf. Behalte während dessen deine Lockerheit bei. Achte darauf, dass dein Kopf immer locker hängen bleibt und erst ganz zum Schluss aufgerichtet wird.
  • Oben angelangt befindest du dich nun in einer guten Haltung. Wichtig dabei ist, dass du deine Knie nicht ganz durchgedrückt hast. Sie bleiben leicht gebeugt. Dein Becken sollte leicht nach vorne gerichtet sein. Die Schultern sind nach hinten unten gerichtet.
  • Setz Dir am Ende der Übung, wenn du also auch den Kopf aufgerichtet hast, eine imaginäre Krone auf den Kopf. So sorgst du auch für eine optimale aufrechte Kopfhaltung.

Diese 4 Übungen helfen dabei, dass sich die Stimme in deinem Körper optimal und ungehindert ausbreiten kann.


#2 DU DARFST DEN MUND AUFMACHEN!
                                                                            

Viel zu oft beobachte ich, wie Menschen beim Sprechen ihre Zähne kaum auseinander nehmen. Dies führt dazu, dass sich der Stimmklang  nicht optimal ausbreiten kann!
Probier es doch gleich einmal aus: sag etwa das Wort “manchmal” mit geschlossenen Zahnreihen. Und dann wiederhole das Wort mit bewusst offenen Zahnreihen.
Bestimmt wirst du den Unterschied gleich feststellen.

Und außerdem: du hast doch was zu sagen! Deine Message ist es wert, gehört zu werden und du darfst sie selbstbewusst in diese Welt tragen!

Wer beim Sprechen seinen Mund viel zu sehr geschlossen hält, vermittelt unbewusst Folgendes:

  • Seine oder ihre Aussagen sind es nicht wert, gehört zu werden….
  • Er oder sie ist sich nicht ganz sicher mit seinen Inhalten….
  • Er oder sie wirkt zurückhaltend, schüchtern oder ängstlich


    1. Die Ja-Ja-Ba-ba-Übung

  • Sprich Silben wie “jajajajaja” oder “babababa” oder “dadadadada” ohne Einsatz deiner Stimme. Lass dabei den Unterkiefer locker nach unten fallen. Denk dabei etwa an einen Nussknacker.
  • Nimm im nächsten Schritt die Stimme dazu. Achte auch hier darauf, dass dein Unterkiefer locker nach unten fällt


    2. Die Lieblingsessen-Übung

Was ist denn dein Lieblingsessen? Stell dir vor, wie du es genüsslich isst. Mache dabei eine große Kaubewegungen mit geschlossenem Mund. Dann mache das gleiche mit geöffnetem Mund. Ich weiß – das macht man in unseren Breitengraden nicht… In unserer Kultur gähnt man auch nicht herzhaft vor anderen Leuten. Interessanterweise sind genau diese beiden Dinge richtig gut für deine Stimme! 😉

  • Also: stell dir dein Lieblingsessen vor und genieße es, indem du mit geschlossenem Mund kaust
  • Dann kaue dein Lieblingsessen genussvoll mit geöffnetem Mund. Schmatze dabei auch noch so richtig – dann tust du so gleich auch deiner Zunge was Gutes und lockerst sie bzw. bringst sie in Bewegung. Dann hast Du sogleich auch etwas für eine deutliche Artikulation getan.
  • Jetzt nimm noch deine Stimme dazu: sag mehrmals hintereinander “mnjam mnjam mnjam” und achte dabei wieder auf den geöffneten Unterkiefer.


    3. Die Madagaskar-Übung

Sprich einige Worte, indem du ganz bewusst auf einen lockeren und geöffneten Unterkiefer achtest. Super für den Anfang sind Wörter mit A, weil wir beim A von vornherein unseren Mund etwas weiter offen haben.

Sprich etwa folgende Worte: “Madagaskar, Mann, Marmelade, Banane, Maskerade”.

Du hast alle Übungen brav gemacht bzw. die eine oder andere Übung ausprobiert? Super! Dann hast du schon viel für die Veränderung deiner Stimme beigetragen!

Wenn dem aber noch nicht ganz so ist, dann ist es höchste Zeit, dass du dich nun noch deiner Atmung näher widmest:


#3 DEINE ATMUNG – DER MOTOR FÜR DEINE STIMME

Wenn deine Atmung nicht ungehindert fließen kann, wird auch deine Stimme an Wohlklang verlieren. Das Allerwichtigste, was du in diesem Zusammenhang wissen musst, ist Folgendes: Beim Einatmen strömt Luft in deine Lungen, wodurch sich dein Zwerchfell ausdehnt bzw. nach unten bewegt. Das Zwerchfell ist dein wichtigster Atemmuskel, welcher unterhalb der Lunge zwischen  Brust- und Bauchhöhle liegt. Es erstreckt sich vom unteren Brustkorbrand zur Lendenwirbelsäule. Durch die Bewegung des Zwerchfells nach unten beim Einatmen werden die Bauchorgane ein wenig verdrängt. Dadurch bewegt sich dein Bauch nach außen.

Beim Ausatmen bzw beim Sprechen (Sprechen passiert während der Ausatmung) zieht sich das Zwerchfell wieder zusammen beziehungsweise bewegt sich wieder nach oben. Während dem Sprechen geht dein Bauch also wieder langsam hinein. Er wird wieder kleiner.

Und dann findet etwas ganz Wichtiges statt: eine Pause. Jener Pause wird oftmals nicht Beachtung geschenkt. Wir geben der Pause einfach keinen Raum. Was zur Folge hat, dass wir gar nicht in die tiefe Atmung, die Zwerchfellatmung, kommen.

Merke also:

  • EINATMEN = Bauch geht hinaus (durch Ausdehnung/Abwärtsbewegung des Zwerchfells)
  • AUSATMEN/SPRECHEN = Bauch geht wieder hinein (durch Entspannung/Aufwärtsbewegung des Zwerchfells)
  • PAUSE!! = wichtige Vorbereitung für die erneute tiefe Atmung (Zwerchfellatmung). 


    1. Die Buch-auf-den-Bauch-Übung:

Schnapp Dir am besten ein etwas schwereres Buch und mach es dir bequem auf einer nicht zu weichen Unterlage. Das kann vielleicht dein Bett oder eine Fitnessmatte sein.

  • Lege nun das Buch auf deinen Bauch. Nimm  wahr, wie sich die Bauchdecke  gemeinsam mit dem Buch beim Atmen auf und ab bewegt.

Der Widerstand durch das Buch macht die Atembewegungen noch deutlicher. Das ist der Sinn des Buches: es hilft dir, deine Atmung noch intensiver zu spüren bzw. wahrzunehmen.

  • Achte darauf: Einatmen=Buch bewegt sich gemeinsam mit Bauch nach außen/oben. Ausatmen= Buch bewegt sich gemeinsam mit Bauch wieder hinein/nach unten. Pause. Achte wirklich auf die Atempause, damit deine Atemmuskulatur optimal entspannen kann. Nur so gewährleistest du, dass sich dein Zwerchfell beim nachfolgenden Einatmen optimal ausdehnen kann.

Wenn du die Übung mehrmals gemacht hast, wirst du deine Atembewegungen auch ohne Zuhilfenahme des Buches immer besser wahrnehmen.

  • Nimm dann auch im Sitzen und Stehen deine Atembewegungen bewusst wahr. Lege dazu deine Hand unterhalb deines Bauchnabels und erspüre die Bewegungen der Bauchdecke. Lass Raum für die Pause.


    2. Die Sprechatem-Übung

    Mit der oberen Übung haben wir die Basis für eine gesunde und effektive Ruheatmung gelegt. Jetzt wollen wir uns der Atmung in Verbindung mit unserem Sprechen widmen:

  • Statt einfach nur auszuatmen sprechen wir ein lang gezogenes f: ffffffffff. Spüre dabei, wie sich
    der Bauch immer weiter nach innen bewegt. Wenn du mit deiner Luft am Ende bist, spüre wieder die Pause und lass deine Bauchmuskulatur locker. Sofort kontrahiert dein Zwerchfell, schnellt also nach unten. Durch die Pause beziehungsweise das Lockerlassen deiner Bauchmuskulatur geschieht die Einatmung ganz von selbst.
    Sprich das langgezogene fff in dem beschriebenen Atemrhythmus mehrmals hintereinander.
  • Nun kommt unsere Stimme zum Einsatz. Zunächst nur eine Silbe, welche du auch länger aushalten sollst: mmmmooooo. Der Ablauf ist immer der gleiche: Einatmung – Stimme(mmmmoooo) – Pause – Einatmung. Achte auch hier auf die korrekten Bauchbewegungen. Sprich die lang gezogene Silbe in dem beschriebenen Atemrhythmus mehrmals hintereinander.
  • Nun sprechen wir statt der Silben ein längeres Wort: “Marmeladenglas”. Achte wiederum auf deine Bauchbewegung und die Pause.
    Sprich das Wort in dem beschriebenen Atemrhythmus mehrmals hintereinander.
  • Nun sprechen wir zwei kurze Sätze. Zwischen den beiden Sätzen machen wir eine Pause. Mit dieser Übung bist du der Spontansprache am nächsten.
  • Am Schluss kannst du einen ganzen Text lesen. Beachte auch hier die richtige Bauchbewegung und mache Pausen, wenn es dein Atem verlangt.

Wenn sich deine Stimme auf diese Weise mit deiner Atmung verbindet, wird sich das in deinem Stimmklang positiv bemerkbar machen. Sie wird angenehmer, voller entspannter und somit tendenziell tiefer klingen.

Einen letzten Tipp möchte ich dir noch mitgeben, der die Tonhöhe deiner Stimme betrifft:


#4 SPRICH IN DEINER WOHLFÜHLLAGE!

Stimme verändern und in der Wohlfühllage sprechen

Jeder Mensch hat einen sogenannten Eigenton. Eine andere Bezeichnung wäre Wohlfühllage oder Indifferenzlage. Es ist jener Klangbereich, welcher sich tendenziell im unteren Drittel deines Stimmumfangs befindet. In diesem Bereich sprechen wir am ökonomischsten. D.h. beim Sprechen in diesem Bereich verbrauchen wir am wenigsten Energie. Sprechen geschieht hier mit Leichtigkeit und ist nicht anstrengend oder unangenehm. Weder für uns noch für unsere Zuhörer.

Es kommt sehr häufig vor, dass Menschen nicht in ihrem Eigenton, ihrem Wohlfühlbereich sprechen. Meist wird höher gesprochen. Manchmal aber auch wird die Stimme unnatürlich nach unten gedrückt, also zu tief gesprochen.

Nun wird in so manchem Stimmtraining sogleich damit begonnen, an der Tonhöhe zu feilen, wenn der Wunsch des Klienten nach einer tieferen oder vielleicht auch höheren Stimme besteht.
Aber Achtung: Basis für die individuell passende Tonhöhe sind die zuvor besprochenen Bereiche! Ein isoliertes Arbeiten am Eigenton ohne die  notwendigen Grundlagen geschaffen zu haben, ist wenig effektiv bzw. kann der Stimme sogar Schaden zufügen.

Die Zwerchfellatmung ist besonders wichtig. Ohne diese wird deine Stimme immer Gefahr laufen,  zu hoch zu klingen. Weiters ist die Kieferöffnung nicht unwesentlich. Erst, wenn du dir sowohl die Zwerchfellatmung als auch eine ausreichende Kieferöffnung zu eigen gemacht hast, bist du bereit für die folgenden Übungen:

1. Die Zähl-Übung

Zähle monoton von 1 – 20. Deine Stimme kommt hier automatisch in eine entspanntere Lage, in deinen Wohlfühlbereich.


2. Die Zuhör-Übung

  • Stelle dir vor, du hörst jemandem aufmerksam zu. Du nickst dabei und sagst gleichzeitig ein “mhm”. Damit machst du deinem Gegenüber deutlich, dass du aktiv und aufmerksam zuhörst. Üblicherweise landest du hierbei automatisch in deiner Wohlfühllage.
  • Versuche nun bei deinem Sprechen der Sätze, die dem “mhm” folgen, diesen bestimmten Klang beizubehalten. Wenn du also deinem imaginären Gegenüber nach deinem aufmerksamen “mhm” antwortest, so achte darauf, den Klang des “mhm” beizubehalten.
  • Wichtig ist es, diesen angenehmen Klang in deinen alltäglichen Gesprächssituationen  jederzeit abrufen zu können. D.h. nütze Gesprächsmomente im Alltag: höre mit einem aufmerksamen “mhm” zu, nimm den Klang des “mhm” bewusst wahr und wende diesen Klang auch beim Antworten, beim normalen Sprechen, an. So wird es dir letztendlich auch etwa bei deinem Vortrag oder Video immer besser gelingen, in dieser optimalen und wohlklingenden Lage zu sprechen.
  • Ganz besonders gut lässt sich diese Übung auch beim Telefonieren durchführen! Nütze ab sofort jedes Telefonat, um in deine Wohlfühllage mehr und mehr hineinzufinden!

Fazit:

Ich habe dir nun eine ganze Auswahl an Übungen genannt und du fragst dich jetzt vielleicht, womit du denn am besten anfangen sollst.

Mein Tipp: wähle aus jedem der vier genannten Bereiche jeweils 1-2 Übungen, die dir zusagensodass du alle vier Bereiche abdeckst.  Und dann nimm dir täglich eine gewisse Zeit, in der du ungestört bist, und gehe die von dir gewählten Übungen durch.

Wichtig hierbei ist, dass du die Übungen nicht einfach mechanisch  “abarbeitest”. Vielmehr nimm dir vor, die Übungen ganz bewusst auszuführen und versuche, deinen Körper, deine Atmung, deine Mundöffnung und deine Stimme ganz bewusst wahrzunehmen. Denn die Wahrnehmung deines Körpers, deiner Atmung, Stimme und anderer Vorgänge ist die wichtigste Voraussetzung für Veränderung deiner Stimme, deines Stimmklanges.

Nimm dir also regelmäßig ganz bewusst ein wenig Zeit für dich und deine Übungen. So wird es nicht lange dauern und du wirst bemerken, dass es eine Veränderung deiner Stimme bewirkt.

Wenn du Interesse an weiteren Infos und Einsichten zum Thema Stimme, Auftreten und Wirkung hast, lade ich dich ganz herzlich dazu ein, dich  in meinen Newsletter einzutragen. Als kleines Dankeschön für dein Interesse schenke ich dir MEINE 5 TOP TIPPS FÜR DEINEN AUFTRITT MIT WIRKUNG, welche du dir als PDF sofort downloaden kannst!